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Kommt und findet euch – die neue Demokratie

Social Media lässt Menschen sich organisieren und besser in ihren gemeinsamen Meinungen finden. Das wiederum führt aktuell zu einer neuen Form der Politik.

Menschen organisieren sich politisch unabhängig von der aus ihrer Sicht erstarrten und den eigenen Strukturen gelähmten politischen Führung. 

Oder auf deutsch: Wenn Ihr es nicht hinbekommt, machen wir es halt selbst. Indem wir euch so viel Druck machen, dass Ihr nicht anders könnt.

Fridays for future ist dafür ein Beispiel und Vorbild.

Immer häufiger kann man sehen, dass Menschen durch Social Media schneller zusammenfinden, sich hinter einer Position versammeln und damit den Druck auf politisch Handelnde erhöhen. 

Ob bei der Seenotretterin Carola Rackete, der #wirsindmehr Demonstration in Chemnitz oder den Bränden des Regenwalds im Amazonas: Menschen finden in ihrer Meinung zusammen. 

Das was NGOs und Initiativen seit Jahrzehnten in schwerer und mühsamer Arbeit versuchen, gelingt nun aus den Bürgerinnen und Bürgern selbst heraus. Dank Social Media. 

Es ist eine neue Kraft. Eine neue Organisationsform. Eine neue Form der Partizipation.

Das vernetzen, das Sammeln, aber auch einfach das Verständnis und das Gefühl, mit der eigenen Position nicht nur nicht allein sondern Teil einer Bewegung zu sein, ändert alles: aus Politikverdrossenheit wird plötzlich Lust an Politik. Allerdings weniger die Lust an bestehenden politischen Strukturen, sondern vielmehr die Lust an Meinung, die Lust an Bewegung, die Lust an Veränderung. Die Lust sich zu engagieren, die Lust teilzuhaben und teilzunehmen.

Das wird nicht dazu führen, dass die Menschen massenhaft in Parteien eintreten und auch nicht, neue Parteien gründen (schon eher). Es wird dazu führen, dass sich Politiker plötzlich tatsächlich danach richten müssen, was die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger möchte, hinter welchen Meinungen sie sich versammeln und damit Druck auf die Verantwortlichen zu machen.

Das ist eine neue Form der Demokratie. 

Und das bedeutet keinesfalls das Aus für die NGOs, die seit jeher für eine Verbesserung der Welt kämpfen. Im Gegenteil: beginnen sie Social Media so zu nutzen, wie es Friday for future und andere vormachen, öffnen sich ganz neue Handlungsspielräume. Es gilt sie zu erkennen. Nicht stehenbleiben und staunen, sondern lernen und digital handeln.